Homesick
In April
To the old familiar places
I returned as in a dream,
And what has become of me?
O my soul, why this gloom?
With delight I cannot greet you,
Flowers on this strange shore,
For I see in you, sweet flora,
Her loving hands so warm,
Flowers there in the distance
Your sisters have already picked
And perhaps to me this day
As greetings they have sent.
But—violets, hyacinths
Remain aloof with your perfume!
Ah, you waken—but fail to connect
New lust with my longing for home.
How the sun shines and then a field
Stands cold and bleak again,
So might a soul be changed
That for sunlight vainly seeks.
If only spring would come
With all its luster and light!
That I might bathe in it
In its gentle warming smile!
Would that spring begin tomorrow!
'tis true that every man has tears,—
Yet it seems—I cannot cry, when
Winds swirl laden with frost.
If you, Nature, came to me quietly
On the hill over there,
I would listen for your rain's secrets
On the fresh new greening fields.
But now—at my window again,
I see blue mountains afar,
And on stalwart pinions I am drawn
To merge with them in flight.
Winds can you understand me?
Let my soul be drawn with you!
That you might carry it on
O'er the hills to the hills beyond!
Translation: Charles L. Cingolani Copyright © 2012
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Heimweh
Im April
Zu den altgewohnten Orten
Kam ich als im Traume her,
Und wie ist mir nun geworden?
Meine Seele, wie so schwer?
Kann euch diesmal froh nicht gruessen,
Blumen hier am fernen Strand,
Denn ich seh in euch, ihr suessen,
Nur die liebe, warme Hand,
Die dort drueben in der Weite
Eure Schwestern hat gepflueckt
Und vielleicht mir nun auch heute
Euch zum Gruss entgegenschickt.
Aber—Veilchen, Hyazinthen,
Bleibet fern mit eurem Duft!
Ach, ihr weckt—und koennt nicht binden
Neue Lust und Heimatluft.
Wie die Sonne blickt und wieder
Kalt und trueb die Wiese steht,
Wallts die Seele auf und nieder,
Die nach vollem Strahle geht.
Wenn doch erst der Frühling käme,
Recht in allem Glanz und Licht!
Dass ich ganz in ihm verschwaemme,
An dem warmen Angesicht!
Moecht er morgen doch erscheinen!
Traenen hat ja jedermann,—
Doch mir ist—ich kann nicht weinen,
Wehts mich noch so frostig an.
Tratst mit Ruhe wohl entgegen
Dort am Huegel mir, Natur,
Deinem heimlich tiefen Regen
Lauscht ich auf der jungen Flur.
Aber nun—am Fenster wieder,
Blaue Berge seh ich dort,
Und auf bruenstigem Gefieder
Drein zu fliessen, zieht michs fort.
Koennt ihr Winde mich verstehen?
Lasst die Seele mit euch ziehen!
O ihr solltet sie verwehen
Ueber die Berge, die Berge hin!
Eduard Moerike 1830