Little Susie's Bird



I had a bird, oh how fine
None more beautiful than mine:

Had on its breast a heart so red
And sang itself almost to death.

Sweet bird, my pretty bird,
Now off to market we go! –

And when I came to the village,
It sat tame on my shoulder;

And as I passed the house
Of the lad, whose trust I broke,

There he stood looking out his window,
And snapped his finger at me:

Even my bird turned to listen!
Then flew straight up to him;

So lovingly did he caress it,
I knew not what to do,

And stood there, with anxious heart,
My face covered with my hands.

Left the spot and wept bitter tears,
And heard him call down to me:

"You false-hearted girl, God keep you,
Now I've got my little red heart again!"


Translation: Charles L. Cingolani        Copyright © 2012




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. . . The bird knows who is who . . .





Suschens Vogel



Ich hatt ein Voeglein, ach wie fein!
Kein schoeners mag wohl nimmer sein:

Haett auf der Brust ein Herzlein rot,
Und sung und sung sich schier zu Tod.

Herzvogel mein, du Vogel schoen,
Nun sollt du mit zu Markte gehn! –

Und als ich in das Staedtlein kam,
Er sass auf meiner Achsel zahm;

Und als ich ging am Haus vorbei
Des Knaben, dem ich brach die Treu,

Der Knab just aus dem Fenster sah,
Mit seinem Finger schnalzt er da:

Wie horchet gleich mein Vogel auf!
Zum Knaben fliegt er husch! hinauf;

Der koset ihn so lieb und hold,
Ich wusst nicht, was ich machen sollt,

Und stund, im Herzen so erschreckt,
Mit Haenden mein Gesichte deckt',

Und schlich davon und weinet' sehr,
Ich hoert ihn rufen hinterher:

"Du falsche Maid, behuet dich Gott,
Ich hab doch wieder mein Herzlein rot!"


Eduard Moerike    1837