Abschied
O Taeler weit, o Hoehen,
O schoener, gruener Wald,
Du meiner Lust und Wehen
Andaecht′ger Aufenthalt!
Da draussen, stets betrogen,
Saust die geschaeft′ge Welt,
Schlag noch einmal die Bogen
Um mich, du gruenes Zelt!
Wenn es beginnt zu tagen,
Die Erde dampft und blinkt,
Die Voegel lustig schlagen,
Dass dir dein Herz erklingt:
Da mag vergehn, verwehen
Das truebe Erdenleid,
Da sollst du auferstehen
In junger Herrlichkeit!
Da steht im Wald geschrieben,
Ein stilles, ernstes Wort
Von rechtem Tun und Lieben,
Und was des Menschen Hort.
Ich habe treu gelesen
Die Worte, schlicht und wahr,
Und durch mein ganzes Wesen
Ward′s unaussprechlich klar.
Bald werd ich dich verlassen,
Fremd in der Fremde gehn,
Auf buntbewegten Gassen
Des Lebens Schauspiel sehn;
Und mitten in dem Leben
Wird deines Ernsts Gewalt
Mich Einsamen erheben,
So wird mein Herz nicht alt.
Joseph von Eichendorff 1810
Parting
O wide valleys, O hills,
O beautiful green woods,
You my lust and pain
My sacred dwelling place!
Out beyond, the busy world
The base deceiver, rushes by.
Spread once more your arch
Over me, You green canopy!
When a new day begins,
Earth's vapor lifts and gleams,
Birds call lustily,
One's heart echoes in:
Then may sad earthly grief
Fade and exist no longer,
Then shalt thou rise up
In your youthful splendor!
In the woods stands written,
Silent, earnest words
Of righteous acts and love,
And what behoves mankind.
I have read them closely
Words, plain and true,
That deep within me
Were heard ineffably clear.
Soon will I leave thee,
A stranger be in foreign lands,
On divers busy roads
See life as on a stage;
But in the midst of life
Thy earnest words' force
Will buoy me up, the solitary, and
So will my heart ne'er age.
Translation: Charles L. Cingolani Copyright © 2024
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Poetry of Joseph von Eichendorff
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